Donnerstag, 2. Februar 2006

Edu-Kinestetik

Durch mein Blockpraktikum an der Grundschule Lentföhrden im letzten Semester und durch ein Psychologieseminar hier an der Uni, habe ich mich im letzten halben Jahr viel mit dem Thema Edu-Kinestetik befasst. Ich möchte euch hier etwas zu dem Thema vorstellen, weil ich glaube, dass die Edu-Kinestetik besonders für Lehrer interessant ist und die Techniken von ihnen im Unterricht angewendet werden sollten.
Diese Woche werde ich den theoretischen Teil ins Netz stellen, nächste Woche die Übungen dazu, die auch als Brain-Gym bezeichnet werden.

Die Edu-Kinestetik wird auch als EK bezeichnet. Sie ist ein Werkzeug, das jedes Lehrsystem verbessern kann, da sie Körper und Geist als eine Einheit sieht. Wer versteht, wie die Gehirnfunktionen und Lernprozesse funktionieren, kann durch die EK lernen, wie Energie blockiert und freigesetzt werden kann. Sie ist also die Anwendung der Kinästhetik, der Lehre von den Bewegungs- oder Muskelempfindungen. Wir können Informationen, die uns unsere Muskeln über Geist und Körper liefern, in unsere Arbeit integrieren, indem wir bestimmte Muskeln testen, ausbalancieren und somit unsere beiden Gehirnhälften aufeinander abstimmen.
Das Ziel der Edu-Kinestetik ist nicht nur die Gesundheit zu verbessern, sondern dank der geschaffenen Ausgeglichenheit auch die Lernfähigkeit und vor allem die Lebensqualität zu erhöhen. Schülern und Schülerinnen wird geholfen, ihre Wahrnehmungsfunktionen voll zu entwickeln, indem ihnen die Möglichkeit einer neuen Lernperspektive geboten wird. In unserem System ist es so, dass objektives, verbales und lineares Denken belohnt wird und wahrscheinlich alle Menschen von der Kindheit an danach konditioniert werden. Danach setzt sich Intelligenz aus logischen, rationalen und wissenschaftlichen Fähigkeiten zusammen, die in Intelligenztests mit hohen Werten nachgewiesen werden. Diese Art von Bewusstsein wird von der linken Gehirnhälfte bestimmt. Die EK zweifelt diese Denkweise nicht an, will aber die Möglichkeit einer neuen Lernperspektive bieten. Sie versucht, die Bedeutung eines hohen IQ der rechten Gehirnhälfte aufzuzeigen und, wie jeder ein Gleichgewicht zwischen der linken und rechten Gehirnhälfte herstellen kann.
Ein großer Teil des Wissens auf dem die EK basiert, ist altertümlichen Ursprungs. George Goodheart hat dieses Wissen aufgegriffen und John F. Thie diese Infos für den Laien im Buch „Touch for Health“ zusammen gefasst. Forschungen dafür fanden in einem Lernzentrum in Kalifornien statt. Heutzutage werden Techniken der EK von Sprachspezialisten, Chiropraktikern und Optikern angewendet. Die EK steckt allerdings immer noch in der Entwicklung und sucht weiterhin nach neuen und besseren Methoden.
Dr. Paul Ehrlich Dennison ist der Begründer der EK. Er erhielt 1975 die Doktorwürde an der University of Southern California und hat in seiner Karriere schon immer als Pädagoge gearbeitet. Heute ist er ein führender Experte für Gehirndominanzmuster, erforscht aber auch Dimensionen von Geist, Yoga, Struktureller Integration, Chiropraktik und Angewandter Kinesiologie. Viele EK-Workshops auf der Welt werden von ihm geleitet.
Das Corpus callosum, das Nervenbündel, das die rechte und linke Gehirnhälfte miteinander verbindet, kann auch als Mittellinie des Gehirns angesehen werden, das die rechte und die linke Gehirnhälfte verbindet. Flüssig lesen, kreativ schreiben, richtig buchstabieren und sich erinnern, zuhören und gleichzeitig über das Gehörte nachdenken erfordern die Durchlässigkeit der Nervenbahnen der Mittellinie. Die frühen Lebenserfahrungen eines Menschen bestimmen, in welchem Ausmaß die Mittellinie zu einer Barriere oder zu einer Brücke für das Lernen wird. Wenn beide Hemisphären zusammen arbeiten, fungiert die Mittellinie als Brücke. Wechseln sich die beiden in ihrer jedoch Arbeit ab, wird die Mittellinie zu einer undurchdringlichen Barriere. Dafür gibt es viele Gründe.
Über die starken Unterschiede der zwei Hemisphären sind sich die meisten Forscher bewusst. Aber kaum einer hat daraus Konsequenzen gezogen und wie die Edu-Kinestetiker Forschung dazu betrieben, um normalen und geistig zurückgebliebenen Kindern mit einem Konzept zu verhelfen, dass beide Gehirnhälften allgemein und in Stresssituationen zusammenarbeiten lässt. Natürlich findet auch die EK nicht für jedes Problem eine Lösung aber sie bietet Techniken, die vielen Menschen helfen kann, das Gleichgewicht der Hemisphären zu finden.
EK-weblog

Übungen zur Überkreuzung der Mittellinie stelle ich euch nächste Woche vor.
frederike - 6. Feb, 16:23

Ich wusste ja erst gar nicht, dass diese "Überkreuz-Übungen" unter Edu-Kinestetik zusammen gefasst werden. Ich habe in meinen Grundschulzeiten auch solche Übungen machen müssen und habe gerade am Wochenende festgestellt, dass Kinder aus meiner Familie auch solche Kurse besuchen und es ihnen wirklich hilft!!!

Juliane81 - 8. Feb, 10:39

Hast du die Übungen denn gern gemacht? Durch das "müssen" hört es sich eher nach Qual an... Wie hast du das denn empfunden?

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