Philosophie und Paedagogik

Sonntag, 12. Februar 2006

Lebenshilfe

Heute möchte ich euch das Leitbild der Lebenshilfe Schenefeld vorstellen. Der Grund dafür ist, dass sowohl meine Mutter als auch mein Freund bei der Lebenshilfe angestellt sind und wir uns oft über diese Arbeit unterhalten.

Lebenshilfelogo

Die Grundlagen der Montessori-Pädagogik bestimmen bei der Lebenshilfe Schenefeld das Menschenbild, auf denen dementsprechend die pädagogische Arbeit in dem Verein aufbaut. Um die Teilnahme der Menschen mit Behinderung am Leben sicher zu stellen, stellt die Verständlichkeit des Hilfebedarfs bei den MitarbeiterInnen eine vorrangige Bedingung dar.
Durch das Beobachten und die Ermittlung von Fähigkeiten und Möglichkeiten der Menschen mit Behinderung werden Angebotsplanungen erstellt, die das Ziel der Verselbständigung und Persönlichkeitsentwicklung verfolgen. Das trägt zur Verbesserung der Lebensqualität dieser Menschen bei.
Die Lebenshilfe versucht, durch ein vertrauensvolles Umfeld, den behutsamen Umgang mit sehr vertraulichen und persönlichen Informationen zu schaffen. Mit der Haltung der MitarbeiterInnen, die von Achtung, Geduld, Respekt und Akzeptanz geprägt ist, kann zudem auf die Ängste und Schwierigkeiten der Menschen mit Behinderung eingegangen werden.
Damit die Qualität der Arbeit sicher gestellt ist, wird das eigene Verhalten und Handeln der BetreuerInnen stetig überprüft, hinterfragt und gegebenenfalls verändert. Die Betreuten dürfen sich natürlich jederzeit dazu äußern.
Regelmäßige Gespräche mit schriftlichen Aufzeichnungen zwischen den Betreuten, den BetreuerInnen und den Eltern der Betreuten sollen zur Klarheit des individuellen Standpunktes beitragen und allseitig über die derzeitige Situation informieren.
Dies stellt, der Lebenshilfe nach, die Grundlage zur konstruktiven Lösung eines möglichen Konflikts zwischen den Wünschen aller oben genannten Beteiligten zur Erfüllung der Eingliederungshilfe.
Falls ihr euch weiter über die Lebenshilfe informieren wollt, habe ich die Internetseite zu meiner Linkliste hinzugefügt. Sie ist sehr informativ und interessant! Viel Spaß dabei!!!

Donnerstag, 2. Februar 2006

Zwei Liebesgedichte

An dieser Stelle möchte ich euch meine zwei englischen Lieblings-Liebes-Gedichte vorstellen.

To my Dear and Loving Husband

If ever two were one, then surely we.
If ever man were lov'd by wife, then thee.
If ever wife was happy in a man,
Compare with me, ye women, if you can.
I prize thy love more than whole Mines of gold
Or all the riches that the East doth hold.
My love is such that Rivers cannot quench,
Nor ought but love from thee give recompetence.
Thy love is such I can no way repay.
The heavens reward thee manifold, I pray.
Then while we live, in love let's so persever
That when we live no more, we may live ever.

Anne-Bradstreet
Anne Bradstreet (1612-1672)


My-love

O, my luve is like a red, red rose,
That's newly sprung in June;
O, my luve is like a melodie
That's sweetly played in tune.
As fair art thou, my bonnie lass,
So deep in luve am I;
And I will luve thee still, my dear,
till a' the seas gang dry.
Adn I will luve tee still, my dear,
Till a' the seas gang dry.

Till a' the seas gang dry, my dear,
And the rocks melt wi' the sun;
And I will luve thee still, my dear,
While the sands of life shall run.
But fare thee weel, my only luve!
O, fare thee weel awhile!
And I will come agian, my luve,
Tho' 'twere ten thousand miles.
Tho' 'twere then thousand mile, my luve,
Tho' 'twere ten thousand mile,
And I will come again, my luve,
Tho 'twere ten thousand mile.

Robert Burns (1759-1796)
Rose

Donnerstag, 26. Januar 2006

Die traurige Prinzessin

traene
Es war einmal ein König, der hatte drei Söhne. Der erste Sohn war sehr hübsch aber sehr garstig und eingebildet. Der zweite Sohn war sehr klug aber böse und grausam. Der dritte Sohn war etwas dumm aber von Herzen gut.
Nun kam es, dass der König krank wurde. Bevor sein Ende herankam, musste er den Sohn bestimmen, der sein Königreich übernehmen sollte. Er entschied, dass der Sohn, der als erstes eine Frau zum Heiraten fand, neuer König werden darf.
In einem anderen Königreich wohnte derweil eine wunderschöne Prinzessin mit sehr langen Haaren und Augen wie glitzernde Edelsteine. Sie war sehr traurig und weinte die ganze Zeit, weil ihre Mutter vor kurzer Zeit verschieden war. Sie hörte von den drei Prinzen und sagte: „Ich werde den Prinzen heiraten, der mich wieder zum Lachen bringen kann. Wenn ihr mich nicht zum Lachen bringt, werde ich euch in einen Brunnen werfen lassen.“
Zuerst sprach der hübsche aber garstige und eingebildete Prinz mit ihr. Schon bald war die Prinzessin von seiner selbstverliebten Art so gelangweilt, dass sie weinen musste. All seine Bemühungen halfen nicht und er wurde in einen Brunnen geworfen, der in eine andere Welt führte.
Der intelligente aber böse Prinz war als nächstes an der Reihe. Er gab der Prinzessin ein Rätsel auf, welches sie nicht ausknobeln konnte. Er fand sie daraufhin sehr dumm und lachte sie aus. Weil er über die Prinzessin lachte, musste sie weinen und ließ auch ihn in den Brunnen werfen.Prinz-Prinzessin
Der dritte, von Herzen gute Prinz backte der Prinzessin einen Kuchen. Obwohl er sich größte Mühe gab, war der Kuchen stark gekrümmt und angebrannt. Zudem waren die Kerzen ganz schief und brannten nicht. Darüber musste die Prinzessin so sehr lachen, dass es das ganze Königreich hörte. Somit war die Entscheidung gefallen.

hochzeit-Schild

Der herzensgute Prinz durfte die Prinzessin auf einer wunderschönen und riesigen Hochzeit heiraten. Bald wurden beide Königreiche vereint und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.

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Donnerstag, 19. Januar 2006

"Der ewige Gärtner"

Gaertner1 Gaertner2
Seit ungefähr zwei Wochen läuft in den Kinos der Film „Der ewige Gärtner“. Für diejenigen, die den Film noch nicht gesehen haben, hier erstmal eine kurze Inhaltsangabe (keine Angst, das Ende wird nicht verraten):

„Justin Quayle (Ralph Fiennes) ist ein sanftmütiger und leicht verschlafener Diplomat im Dienste der britischen Krone. Ehrgeiz ist ihm fremd, Engagement auch, und als er nach Kenia in Ostafrika versetzt wird, widmet er sich vor allem der Gartenarbeit. Seine junge Ehefrau Tessa (Rachel Weisz) ist dagegen hitzig, emotional leicht entflammbar, und bald setzt sie sich mit ganzer Seele für den Kampf gegen Afrikas Armut ein. Als sie bei einer ihrer Einsätze in einer abgelegenen Wüste ermordet wird und es heißt, sie habe eine Affäre mit einem afrikanischen Arzt gehabt und die Behörden die Sache unter den Teppich kehren wollen, da erwacht der Ehemann aus seiner Lethargie und beginnt seine eigenen Untersuchungen.“ (http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=2216649)

„Er fliegt kreuz und quer durch die Welt, nach Deutschland, England und zurück nach Afrika, um das aufzudecken, was ein global agierendes Pharma-Unternehmen mit aller Macht und Gewalt vertuschen möchte: Offensichtlich wurde ein unausgereiftes, überteuertes Aids-Medikament an der afrikanischen Bevölkerung getestet – ohne deren Wissen und mit verheerenden Folgen. Während Justin einer multinationalen Verschwörung auf die Schliche kommt, beginnt er nicht nur die Welt mit schärferen Augen zu sehen, sondern in zahlreichen Rückblenden auch sein bisheriges Leben und seine leidenschaftliche Beziehung mit Tessa infrage zu stellen.“
(http://www.merkur.de/9889.0.html?&no_cache=1)

Dieser Film ist einer der besten, die ich seit Langem gesehen habe! Er ist eine Mischung aus einem Politthriller und einer Liebesgeschichte und geht unter die Haut. Alle Zuschauer brauchten am Ende erstmal ein paar Minuten bevor sie sich aus den Sitzen erheben konnten, weil er wirklich jeden bewegt und sehr nachdenklich macht. Falls ihr also mal nicht wisst, was ihr tun könnt: Schaut euch „Der ewige Gärtner“ an!

Hier sind ein paar Fragen, die ich mir danach gestellt habe:
- Sind Pharmakonzerne wirklich so skrupellos?
- Beuten auch die westlichen Regierungen die Menschen in Afrika bewusst aus?
- Wer arbeitet hier zusammen? („Nur“ die Regierungen und die Pharmakonzerne?)
- Kann ein gebildeter Mensch wirklich in Afrika leben und das Elend ignorieren?
- Darf ein Arzt die Behandlung eines Patienten verweigern, wenn dieser nicht zustimmt, ein noch nicht getestetes Medikament zu nehmen?
- Wie kommt es, dass Afrika eigentlich ein weitgehend im Stich gelassener Kontinent ist?
- Warum gibt es dort überhaupt diese schlimmen humanitären Katastrophen?
- Kommt es euch auch so vor, als wenn es besonders in den ärmeren Gebieten der Welt immer wieder zu neuen Katastrophen kommt?
- Wo bleiben die vielen Spenden wirklich?
- Warum gibt es Menschen, die von dem Elend der Armen profitieren?
- Warum wird Afrika in vielen anderen Filmen nostalgisch verklärt dargestellt? („Jenseits von Afrika“, „Nirgendwo in Afrika“,…) – Geht es uns dadurch besser??
- Ist es möglich, dass ein Mensch seine/n Partner/in erst richtig liebt, nachdem sie gestorben ist?

Mit all diesen Fragen und vielen weiteren Gedanken bin ich dann aus dem Kino gekommen und habe vor meiner Haustür ein Auto gesehen, dass einen Strafzettel an der Windschutzscheibe hatte, weil es entgegengesetzt der vorgeschriebenen Parkrichtung stand! Da fragt man sich doch, was wirklich wichtig ist im Leben!

Mittwoch, 11. Januar 2006

„Guten Tag!“ (Teil II)

guten_tag

„Guten Tag!
Wie komme ich denn bitte
zur Vernunft?“


„Tut mir leid.
Ich bin auch nicht von hier!“

„Guten Tag!
Ich hätte gerne was zu lachen!“


„Tut mir leid.
Spiegel sind aus!“

„Guten Tag!
Ich wäre gerne
Frei wie ein Vogel!“


„Miau!“

„Guten Tag!
Ich hätte gerne
Ein bisschen Spaß
Am Leben!“


„Sehr gerne.
Wie viel genau bitte?“

Donnerstag, 5. Januar 2006

„Guten Tag!“ (Teil I)

GutenTag

„Guten Tag!
Haben Sie Glück?“


„Tut mir leid. Ist alles schon verwünscht.
Wie wäre es mit etwas Pech?“

„Pech habe ich noch.
Aber heimliche Freude könnte ich
Mal wieder brauchen!“

„Tut mir leid.
So was wird hier nicht verlangt.
Wir führen mehr komische Gefühle…“

„Aber ich habe da doch gerade
Liebe bei Ihnen im Fenster gesehen!“

„Oh, das tut mir aufrichtig Leid! –
Das ist unsere Dekoration.
Die ist nicht verkäuflich!“

„Guten Tag!
Ich hätte gerne
Eine gehörige Portion Wut!“


„Sehr gerne.
Wollen Sie sie kriegen
Oder soll sie Sie packen?“

„Das ist egal.
Hauptsache, sie ist frisch!“

Mittwoch, 28. Dezember 2005

Leben

In der Philosophie ist Leben das Wesen des Organischen. In der Antike ist der Begriff gleichbedeutend mit der Fähigkeit, sich selbst zu bewegen. Antreibende Kraft hierfür ist die Seele. Aristoteles wiederum unterscheidet drei verschiedene Arten von Leben, die er hierarchisch anordnet und den Lebewesen zuordnet: auf der untersten Stufe steht das vegetative Leben der Pflanzen, darauf folgt das sensitive Leben der Tiere,
auf der obersten Stufe befindet sich das geistig-seelische Leben des Menschen. (wikipedia.de)
Ich hatte mir zuvor Gedanken zum Thema Leben gemacht - folgendes ist dabei heraus gekommen:

LebenDas Leben ist groß,
das Leben ist klein,
das Leben ist hoch,
das Leben ist tief,
das Leben ist lustig,
das Leben ist traurig,
das Leben ist aufmerksam,
das Leben ist abwesend,
das Leben ist schön,
das Leben ist hässlich,
das Leben ist lang,
das Leben ist kurz,
das Leben ist leicht,
das Leben ist schwer,
das Leben ist glatt,
das Leben ist rau,
das Leben ist süß,
das Leben ist sauer.


Dieses Gedicht lässt sich unendlich weiterführen.
- Könnte dies etwa eine Definition für ‚Leben’ sein?
- Was ist Leben?
- Wer kennt das Leben?
- Lässt sich Leben erklären?

Ich denke, jeder muss sich aufmachen, um es kennen zu lernen. Leben ist doch letztendlich das, was wir daraus machen! ODER!?!

Freitag, 16. Dezember 2005

Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilkeadvent

Samstag, 10. Dezember 2005

Wahrnehmungsgrenze

Jeder Mensch hat einen bestimmten Bereich, den er wahr nimmt und einen, den er nicht wahr nimmt. Wie dick ist diese Wahrnehmungsgrenze dazwischen oder gibt es mehrere? Wir können sehen, hören, riechen, fühlen und schmecken. Wenn beispielsweise im Badezimmer die Waschmaschine läuft und wir uns im Wohnzimmer nebenan befinden, können wir sie hören, aber nicht sehen, riechen, fühlen oder schmecken. Der eine Wahrnehmungsbereich ist hier also der des Hörens. Der Andere liegt bei Null, weil wir über die anderen Sinne nichts wahrnehmen. Gelten hier dann eine oder zwei Wahrnehmungsgrenzen? Oder sogar mehr?
Ein weiterer Punkt zum Nachdenken: Durch ein Telefon oder ein Fernglas werden unsere Wahrnehmungsgrenzen „ausgedehnt“. Wir können etwas wahrnehmen, was wir ohne diese Hilfsmittel nicht wahrgenommen hätten. Ist das jetzt eine Wahrnehmungserweiterung, oder vielleicht eine Wahrnehmungsverschiebung?
Resultat dieser Betrachtungen könnten folgende Fragestellungen sein:
- Gibt es mehrere Wahrnehmungsgrenzen?
- Ist/Sind unsere Wahrnehmungsgrenze/n stabil?
- Ist eine/die Wahrnehmungsgrenze dehnbar?
- Wie dick ist eine/die Wahrnehmungsgrenze?
grenze

Montag, 28. November 2005

Der Spiegel (Variante II)

Spiegel
Ich schaue in den Spiegel und sehe mich,
ich schaue in mich und sehe nichts.
Ich schaue in den Spiegel, ich sehe nichts,
ich schaue in mich und ich sehe mich!

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